Gute Inhalte reichen nicht, damit Besucher:innen auf Ihrer Webseite bleiben. Wer online überzeugen will, sorgt für eine optimale Nutzerführung und eine Textstruktur, die Lust auf’s Entdecken macht.

Der Schlüssel liegt in einem durchdachten UX-Konzept. UX steht für User Experience, also die Nutzererfahrung. Design, Bildwelt, Aufbau und Navigation – alle das spielt eine Rolle, will man ein positives, ja begeisterndes Nutzererlebnis schaffen. Der Text gehört selbstverständlich dazu, weshalb wir uns als professionelle Texterinnen schon seit vielen Jahren mit UX-Anforderungen auseinandersetzen.

Hier drei einfache, aber wirkungsvolle Methoden, um den Text auf Ihrer Website nutzerfreundlicher zu gestalten.

1. Die Struktur folgt den Fragen und Bedürfnissen der Nutzer:innen

Wenn wir eine Website konzipieren, folgen wir nicht unbedingt der Logik des Unternehmens. Zuallererst nehmen wir die Perspektive der Nutzer:innen ein, die die Website adressiert. Wir wollen genau verstehen, was die User erwarten und benötigen.

Hier helfen Fragen wie:

  • Mit welcher Absicht – Suchintention – sind die Besucher:innen potenziell auf diese Seite gekommen?
  • Welche Fragen bzw. Keywords haben sie in die Suchmaschine eingegeben?
  • Welche Informationen sind nützlich und hilfreich, um die bestmögliche Antwort zu geben?
  • Was gibt den Nutzer:innen Orientierung, wo stehen welche Informationen, wie dicht bzw. ausführlich müssen sie sein?
  • Wie werden die Inhalte der Seite sinnvoll vernetzt?
  • Was fördert das Vertrauen der User? Was schreckt sie ab?
  • Welche Entscheidungen wollen bzw. werden die Nutzer:innen potenziell treffen? usw.

Die Struktur des gesamten Contents und der Aufbau der einzelnen Seiten sind darauf abgestimmt, die Antworten in der richtigen Reihenfolge zu liefern: vom schnellen Einstieg und Gesamtüberblick über Detailinformationen und Entscheidungshilfen bis hin zur Conversion – dem Moment, in dem das Informationsinteresse in eine Handlung mündet: Anfordern des Downloads, Klick auf den Kaufen-Button, Öffnen des Kontaktfomulars.

Besonders wichtig ist es, die Nutzer:innen beim Einstieg in eine Seite sofort abzuholen. Werden sie schon im Headerbereich der Home nicht richtig angesprochen, sind sie ganz schnell wieder weg.

„Wer sich inhaltlich und in der Ansprache gut abgeholt fühlt, klickt weiter. Aber auch die Nutzerführung entscheidet über Verweildauer und Konversionsrate.“

2. Mikrotexte: Kleine Worte machen den Unterschied

UX-Wording bedeutet, Sprache so zu nutzen, dass sie die User intuitiv leitet und nicht in die Irre führt. Ob Button-Label, Menüpunkt oder Linktext - bewusst gewählte Schlagworte und präzise Formulierungen helfen, sich optimal zurechtzufinden. Wer Mikrotexte ernst nimmt, achtet schließlich noch auf eine konsistente Tonalität.

Beispiele

Wer auf „Mehr erfahren“ klickt, ist enttäuscht, wenn er keine vertiefenden Informationen erhält.

Wird ein kostenfreies Whitepaper direkt zur Verfügung gestellt, passt die Call to Action „Jetzt kostenlos downloaden“, muss man erst ein Kontaktformular ausfüllen, passt „Whitepaper kostenlos anfordern“.

Werden User geduzt, erzeugt die Call to Action „Schreib uns“ mehr Nähe als ein förmliches „Jetzt Kontakt aufnehmen“.

3. Scanbarkeit statt Textwüste

Wer hat heute noch die Zeit, sich durch lange Texte zu arbeiten? Webseiten müssen so gestaltet sein, dass die Nutzer:innen mühelos und schnell finden, was sie brauchen. Doch wie werden Webseiten eigentlich erfasst? Sie werden nicht linear gelesen, wie Studien gezeigt haben, sie werden gescannt. Und zwar meistens nach einem F-förmigen Muster, wobei die oberen und linken Bereiche des Bildschirms besonders viel Aufmerksamkeit erhalten.

Gute UX-Texte beachten diese Blickgewohnheiten, damit alle wichtigen Botschaften wahrgenommen werden. Strukturierende Elemente im Text helfen ebenso sich zu orientieren – und verhindern, dass die Nutzer:innen von den Inhalten erschlagen werden.

Zu den strukturierenden Elementen zählen:

  • sinnvolle Zwischenüberschriften (H2, H3, H4)
  • kurze Absätze
  • Bulletpoints und Listen
  • Teaserboxen
  • visuelle Anker.
„Wo Klarheit und Orientierung herrschen, entsteht ein positives Nutzererlebnis. Alles, was unnötig ablenkt, kann weg.“

Fazit: Gute UX-Texte sind kein Zufallsprodukt. Sie entstehen in einer intensiven Auseinandersetzung mit den Gewohnheiten, Erwartungen und Interessen der Nutzer:innen. Eine spannende Aufgabe, die wir immer wieder gerne für unsere Kund:innen angehen.

Sie möchten Ihre Webseite überarbeiten? Dann mal los!

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Autorin
Ilonka Kunow
Lesezeit
2 Minuten
Schlagworte